Karlsruhe/Stuttgart, 10. Dezember 2015. Seit 2012 haben Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse Gelegenheit im Schülerlabor Geophysik komplexe Experimente durchzuführen. Das Labor ergänzt den Unterricht in der Schule, wo solche Versuchsaufbauten nicht vorhanden sind. Ein besonders spannender Versuch beschäftigt sich mit der Registrierung von Erdbebenwellen mit einem Horizontalseismometer.
Die Leiterin des Schülerlabors, Dr. Ellen Gottschämmer, beschreibt, worum es dabei geht: „Zum einen macht der Versuch die gewaltigen Kräfte erkennbar, die bei einem Erdbeben freigesetzt werden und noch in großen Entfernungen vom Erdbebenherd registriert werden können. Zum anderen erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie physikalische Prinzipien der Schwingungen und Wellen sowie der magnetischen Induktion in der geophysikalischen Messtechnik Anwendung finden.“
Naturphänomenen auf der Spur
Die Schüler kommen in Gruppen (Klassen oder Kurse) und beschäftigen sich mehrere Stunden lang intensiv mit den Experimenten, die in der Schule mit den Fachlehrern bereits vorbereitet wurden. Dafür haben Lehramtskandidaten der Fakultät Einführungsmaterialien entwickelt, so dass die Teilnehmer bereits im Thema sind, wenn sie das Schülerlabor besuchen. Prof. Alexander Wanner, Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten des KIT: „Die Jugendlichen erhalten bei uns Einblick in angewandte Methoden der Geophysik. Sie erleben, dass Experimente wichtiger Teil des Forschens und des Gewinnens neuer Erkenntnisse sind – und dass es dabei wichtig ist, über Fachgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Je mehr wir über Erdbeben und Vulkanismus wissen, desto besser können wir uns auf solche Ereignisse vorbereiten. Dafür öffnet das Schülerlabor Geophysik zum Beispiel mit dem Seismometer-Versuch die Augen.“
Ausbau des Versuchsszenarios
Bislang erhalten pro Jahr etwa 150 Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit Experimente mit dem Horizontalseismometer durchzuführen. Hinzu kommen mehrere Dutzend Lehrkräfte im Rahmen von Weiterbildungsangeboten. Auf Grund der positiven Erfahrungen beabsichtigen die Verantwortlichen für das Schülerlabor Geophysik, das Versuchsspektrum auszuweiten. Hierzu der Dekan der Fakultät für Physik, Prof. Martin Wegener: „Ziel der Versuche ist es, die Schülerinnen und Schüler mit den Grundlagen der Geophysik vertraut zu machen und sie dabei für angewandte naturwissenschaftliche und speziell (geo-)physikalische Themen zu begeistern. Gleichzeit wollen wir ihnen die gesellschaftliche Relevanz naturwissenschaftlicher Fragen verdeutlichen“, so der Dekan der KIT-Fakultät für Physik, Professor Martin Wegener. „Mit einem zusätzlichen Vertikalseismometer kann das Schülerlabor Geophysik sein Angebot noch weiter verbessern.“
Joachim Miksat, Leiter des Fachbereichs Mathematik/Naturwissenschaften und stellvertretender Schulleiter der Aloys-Henhöfer-Schule in Pfinztal-Kleinsteinbach: "Veranstaltungen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) üben auf Schülerinnen und Schüler eine große Faszination aus und werden von diesen immer begeistert angenommen. Die Teilnahme am Schülerlabor Geophysik vertieft und erweitert die fachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, macht sehr viel Spaß und weckt Interesse an Wissenschaft und Forschung. Darüber hinaus erkennen die Schülerinnen und Schüler am Lernort Hochschule auf eine einzigartige Art und Weise die grundlegende Bedeutung und Tragweite der schon in der Schule erworbenen fachwissenschaftlichen Inhalte. "
„Erdbewegungen zu simulieren und zu analysieren ist zweifellos eine Aufgabenstellung, mit der man junge Menschen begeistern kann“, kommentiert die Projektleiterin der GVS-Ausschreibung Angela Grether. „Gerade bei älteren Schülerinnen und Schülern vor dem Übergang von der Schule zum Studium können so motivierende Impulse gegeben werden. Das entspricht voll der Intention unseres Wettbewerbs Energie für Bildung, die Beschäftigung junger Menschen mit Technik und Naturwissenschaften zu fördern. Nach Einschätzung der Jury leistet das Schülerlabor Geophysik in diesem Kontext einen besonders anspruchsvollen Beitrag.“
Der Besuch des Schülerlabors ist für die Schülerinnen und Schüler kostenlos. Für die Anschaffung der wissenschaftlichen Geräte ist das Institut daher auf externe Förderung angewiesen. Vor diesem Hintergrund ist das mit der Auszeichnung der GasVersorgung Süddeutschland GmbH verbundene Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro sehr willkommen. Damit soll die Anschaffung des angestrebten zusätzlichen Vertikalseismometers finanziert werden.
Energie für Bildung: Ein Wettbewerb trägt Früchte
Die Initiative Energie für Bildung ist ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Engagements der GVS und zielt auf die Nachwuchsförderung. Hintergrund sind der zunehmende Fachkräftemangel in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen sowie die sinkenden Studierendenzahlen in diesen Fächern.
Mit dem Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Andreas Stoch, Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, möchte die GVS das Interesse an diesem Themenfeld wecken und verstärken. Neben der allgemeinen Förderung der MINT-Fächer geht es um die Unterstützung von Mädchen und Frauen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Die prämierten Projekte haben damit auch eine Vorbildfunktion. Eine fachkundige Jury kommt jährlich zusammen und wählt die Preisträger aus.
Energie für Bildung wird in Baden-Württemberg bereits seit 2010 durchgeführt. Mit der Ausschreibung für 2014 wurden dann erstmals auch vier weitere Bundesländern zur Teilnahme eingeladen: Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Teilnehmen können öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen, die innovative pädagogische Kinder- und Jugendprojekte im Bereich Naturwissenschaft und Technik planen oder durchführen.
In diesem Jahr wurden bereits folgende Projekte ausgezeichnet:
Januar: Schülerlabor „Mathe ist mehr“. Station „Freizeitpark“ der Universität Koblenz-Landau
Februar: Projekt „iLab – durch Lehren lernen“. Programmieren für Grundschulkinder, Schwäbisch Gmünd
März: Forscherlabor des Kindergartens St. Raphael, Schonach
April: „Mein Haus, mein Auto der Zukunft“, Realschule/Gemeinschaftsschule Kleinblittersdorf
Mai Abwärmenutzung für Forschungspflanzen, Gymnasium Lauf
Juni „Energie im Laufe der Jahreszeiten erleben“, Kindergarten Oberisling, Regensburg
Juli „Im Klostergarten wächst Wissen“, St.-Ursula-Schule, Würzburg
August „Klimawerkstatt“ der Grundschule Bayreuth-St. Georgen
September Informatik-Experimentierkästen der Universität Bamberg
Oktober „Mit Zahnrädern Technik erleben“, Ev. Kinderhaus Tausendfüßler, Erlangen
Die Bewerbungsunterlagen, alle Informationen zum Wettbewerb und die Preisträger seit 2010 finden Sie auf der GVS-Website unter www.gvs-energiefuerbildung.de, auf Facebook unter www.facebook.com/EnergiefuerBildung sowie auf Twitter unter https://twitter.com/#!/EFB_Initiative
Kontakt:
GasVersorgung Süddeutschland GmbH
Projektbüro Energie für Bildung
Schulze-Delitzsch-Straße 7
70565 Stuttgart
Fax: 0711 7812-1480
Die GVS auf einen Blick
Die GasVersorgung Süddeutschland (GVS) mit Sitz in Stuttgart gehört zu den großen deutschen Erdgasgesellschaften. Seit 1961 sind wir Partner von Stadtwerken und Industrieunternehmen im In- und Ausland. Unser Erdgas-Absatz lag 2014 bei 57,8 Milliarden Kilowattstunden und der Umsatz bei 1,45 Milliarden Euro.
Neben Vertrieb und Handel von Erdgas und Bio-Erdgas bieten wir unseren Marktpartnern vielfältige energienahe Dienstleistungen. Hierzu gehören ein Portfolio- und Bilanzkreismanagement sowie professionelle Services in den Bereichen Marketing, PR und Social Media.
Das gesellschaftliche Engagement der GasVersorgung Süddeutschland fördert ganz gezielt den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs. Zudem ist die GVS seit 2009 Hauptsponsor des renommierten Science Center experimenta in Heilbronn und unterstützt die SWR-Kinderhilfsaktion Herzenssache e. V.
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