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Wettbewerb Energie für Bildung: Projekt der PH Karlsruhe ist Sieger im Juni

„Make Science“ überzeugt Jury durch geschlechterspezifische Wissensvermittlung im naturwissenschaftlichen Bereich.

Foto: Buttgereit

„Make Science“ überzeugte die Jury der GVS-Initiative Energie für Bildung und erhielt die begehrte Auszeichnung. (v.l.) Dr. Christine Böckelmann, Rektorin der PH Karlsruhe, Stefan Zajonc, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Prof. Dr. Matthias Ducci und Kanzlerin Ursula Wöll bei der Preisübergabe durch GVS-Projektleiterin Angela Grether. Foto: Buttgereit

„Make Science“ überzeugte die Jury der GVS-Initiative Energie für Bildung und erhielt die begehrte Auszeichnung. (v.l.) Dr. Christine Böckelmann, Rektorin der PH Karlsruhe, Stefan Zajonc, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Prof. Dr. Matthias Ducci und Kanzlerin Ursula Wöll bei der Preisübergabe durch GVS-Projektleiterin Angela Grether. Foto: Buttgereit

Karlsruhe/Stuttgart, 28. Juni 2012. Das Konzept „Make Science“ ist Sieger des Wettbe-werbs Energie für Bildung der GasVersorgung Süddeutschland (GVS), Stuttgart. Im Rahmen des Projekts finden für Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe Laborkurse als außerschulischer Lernort statt. Inhaltliche Schwerpunkte an der PH Karlsruhe sind aktuelle Themen interdisziplinärer, naturwissenschaftlicher Forschung mit chemischem Schwerpunkt, die einen hohen Alltagsbezug aufweisen und im Rahmen einer begleitenden Dissertation für die Schülerinnen und Schüler aufbereitet werden.

 „Ein Grundverständnis von naturwissenschaftlichen Abläufen ist nicht nur in der Schule hilf-reich. Es ermöglicht auch ein besseres Verständnis für die moderne Welt. Kurz: Es gehört zur zeitgemäßen Allgemeinbildung dazu.“, sagt Prof. Dr. Matthias Ducci, Initiator des Projekts. Darüber hinaus wird in der Politik und Öffentlichkeit oft auf den Mangel an Fachkräftenachwuchs hingewiesen. „Make Science“ möchte diesem Trend entgegenwirken.

Vor allem die geschlechterspezifische Wissensvermittlung im Fach Chemie fand bei der Jury großen Anklang - die geplante Evaluierung war ein weiterer Grund für die Entscheidung. „Vielleicht entwickelt und fördert das Projekt in dem ein oder anderen jungen Menschen eine Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik, die er auch in seinen Berufsweg mitnehmen kann. Zudem agiert es vorbildlich an der Schnittstelle von Schule und Universität.“, so Angela Grether, Projektleiterin des GVS-Wettbewerbs. Das Hauptziel von „Make Science“ ist es, Jugendliche an die faszinierende Welt der Chemie auf altersgemäßer Ebene heranzuführen und in einer für sie erlebbaren Form zu vermitteln.

Los geht es nach den Pfingstferien mit dem Thema „Welt der Farbstoffe“. Der Kurs umfasst insgesamt 5 Termine. Die Teilnahme ist kostenlos. Alle Termine und weitere Infos rund um „Make Science“ gibt es unter: www.ph-karlsruhe.de

Mit dem Wettbewerb „Energie für Bildung“ möchte die GVS dazu beitragen, Projekte in die Öffentlichkeit zu rücken und zu unterstützen, bei denen das Interesse von Kindern und Jugendlichen für technisch-naturwissenschaftliche Themen nachhaltig gefördert wird. Die mit dem Preis verbundene finanzielle Unterstützung über rund 1.000 Euro ist als Mittelverwendung für Tutoren und die Bezuschussung von Sachmitteln vorgesehen.

Über das Projekt “Make Science”

An der Pädagogischen Hochschule (PH) Karlsruhe wurde bereits im Jahre 2011 mit der Entwicklung des Projekts „Make Science!“ begonnen. Das Projekt richtet sich an Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe. Im Rahmen des Projekts finden ab Juni 2012 Laborkurse an der PH Karlsruhe als außerschulischer Lernort statt. Inhaltlicher Schwerpunkt sind aktuelle Themen interdisziplinärer, naturwissenschaftlicher Forschung mit chemischem Schwerpunkt, die einen hohen Alltagsbezug aufweisen und im Rahmen einer begleitenden Dissertation für die Schülerinnen und Schüler aufbereitet und im Hinblick auf ihre Interessen fördernde Wirkung evaluiert werden. Beispielhaft seien an dieser Stelle die Themen „Lignin – ein Biokunststoff“, „Eine bärchenstarke Reduktion – Die reduktive Spaltung von Azofarbstoffen“, „Ästhetik und Chemie: Strukturbildende Prozesse“ und „Magic Colours – Die Chemie der Zaubermaler“ genannt.

Das Hauptziel des Projekts „Make Science!“ ist es, Jugendliche an ausgewählten Themen vertiefende Einblicke in die faszinierende Welt der Chemie zu ermöglichen und in einer für sie erlebbaren Form zu vermitteln. Hiermit soll bei ihnen Interesse und Begeisterung für naturwissenschaftlich-technische Fragestellungen und Lösungen geweckt werden, auch im Hinblick auf ihre spätere Berufsorientierung. Somit wird einem wesentlichen Ergebnis zahlreicher Studien Rechnung getragen, die eine zunehmende Unbeliebtheit dieser Schulfächer feststellen.

Das Selbstkonzept der Begabung ist eine wichtige Vermittlungsvariable im Lernprozess. Mädchen haben z. B. schon vor ihrer ersten Chemiestunde ein deutlich geringeres Selbstvertrauen in ihre Fähigkeiten als Jungen. Darüber hinaus gibt es in zahlreichen Studien viele empirische Hinweise auf generelle Interessendifferenzen zwischen Mädchen und Jungen im Hinblick auf unterschiedliche Schulfächer. Aus diesen Gründen ist geplant, die Maßnahmen abwechselnd nur für Mädchen und nur für Jungen mit der entsprechenden inhaltlichen und methodischen Ausrichtung an den geschlechtsspezifischen Interessenlagen anzubieten.

Die Kurse folgen dem Prinzip des forschenden Lernens, in dem das selbständige Planen und Durchführen von Experimenten zur Untersuchung einer gegebenen Fragestellung im Mittelpunkt stehen. Dem selbstständigen Experimentieren kommen dabei ganz unterschiedliche bedeutsame Funktionen zu. Zum einen besitzt das Experiment als Teil des Erkenntnisprozesses eine methodische Schlüsselrolle; zum anderen ist es ein zentrales Element zur Motivation von Schülern und damit zur Förderung von Lernprozessen, wenn es in einen Kontext eingebunden ist, der Bezüge zum Alltag und zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler erkennen lässt. Eine derartige Vorgehensweise ist im Chemieunterricht aufgrund der von vollen Lehrplänen und mitunter großen Lerngruppen sowie mangelnder Ausstattung mitbe-stimmten Schulwirklichkeit nur unter schwierigen Rahmenbedingungen realisierbar. Die Konsequenz ist häufig ein theorielastiger Unterricht, in dem „Kreidechemie“ dominiert. Das Projekt „Make Science!“ stellt für die Schulen quasi einen außerschulischen Partner dar, der interessierten Schülerinnen und Schülern eine vertiefte experimentelle Auseinandersetzung mit schulisch relevanten Themen ermöglicht.

Über den Wettbewerb „Energie für Bildung“

Die GasVersorgung Süddeutschland führt den Wettbewerb Energie für Bildung im dritten Jahr durch. Mitmachen können alle öffentlichen und gemeinnützigen Einrichtungen aus Baden-Württemberg, die Projekte planen oder durchführen, bei denen das Interesse von Kindern und Jugendlichen für Naturwissenschaft und Technik gefördert wird. Die monatlichen Sieger werden mit bis zu 1.000 Euro ausgezeichnet. Ab sofort können sich Projekte für das erste Halbjahr 2013 bewerben. In diesem Jahr wurden bereits das Projekt „Strahlende Licht-objekte“ des Kinder- und Jugendtreffs Münster in Stuttgart, die Thermographie-AG des Salier-Gymnasiums Waiblingen, die Begabtenförderung im Schülerlabor Mathematik am Karlsruher Institut für Technologie, das Lernlabor ExploHeidelberg und die „Lernwerkstatt Naturwissenschaft“ des Vereins Kooperation Fachschule Jugendhilfe am Hochrein e.V. ausgezeichnet.

Der Wettbewerb ist Teil des gesellschaftlichen Engagements der GVS im Bereich der Nachwuchsförderung. Hintergrund sind der zunehmende Fachkräftemangel in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen und die sinkenden Studierendenzahlen in diesen Fächern. Eine Ursache dafür ist fehlendes Interesse an diesen Themen. Dem möchte die GasVersorgung Süddeutschland mit ihrem Engagement entgegenwirken. Die im Rahmen des Wettbewerbs prämierten Projekte haben deshalb auch eine Vorbildfunktion.

Die Jury besteht aus Dr. Ute Hänsler, Wissenschaftsjournalistin, Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Ulrich Köngeter, Geschäftsführer Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH, sowie Dott. Scipione Chialà, Sprecher der GVS-Geschäftsführung, und Brigitte Weiß, stellv. GVS-Betriebsratsvorsitzende

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