Schwäbisch Gmünd, 11. März 2015. Viele, aber auch nicht alle Grundschulkinder gehen bereits in jungen Jahren als „digital natives“ ganz selbstverständlich mit dem Computer um. Voraussetzung ist, dass die Jungen und Mädchen daheim Zugang zu dieser Technik haben. Das ist nicht in allen Haushalten gegeben.
„Genau hier knüpfen wir mit unserem iLab an“, sagt Dr. Christoph Sauer, Schulleiter des Landesgymnasiums für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd. „Zusammen mit Studierenden der PH Gmünd fungieren Schüler von uns als Tutoren. Einmal wöchentlich bieten sie Grundschulkindern eine Einweisung in den Umgang mit dem Computer.“
„Das Angebot wird von Jungen und Mädchen mit unterschiedlichem Hintergrund mit Begeisterung angenommen“, ergänzt Studienrat Armin Ruch, Dozent für Technikdidaktik an der PH Gmünd. „Die Schulkinder spüren, dass unsere jungen Tutoren ihnen freiwillig helfen und auf sie eingehen. Und sie freuen sich an den eigenen Erfolgserlebnissen. Denn wenn einmal der Knoten platzt, haben die Grundschüler die Zusammenhänge schnell erfasst.“
Kindgerechtes Programmierwissen
Dennoch geht es nicht mehr nur darum den Grundschülern Standardfertigkeiten zu vermitteln. Wer will, der kann im „iLab“ inzwischen auch erste Erfahrungen im Programmieren sammeln. „Wir haben uns weiterentwickelt. Mit Hilfe der Programmiersoftware ‚Scratch jr.’ vermitteln wir interessierten Jungen und Mädchen altersgerecht portioniert Programmierwissen“, erläutert Dr. Sauer. „Dabei geht es um einfache Programmierbefehle, zum Beispiel um Zeichnungen zu bewegen, Musik abzuspielen oder andere Effekte auszulösen. Wir zeigen den Grundschülern, dass all dies auf sich logisch ergänzenden Schritten beruht.“
Sinnvolle Kooperation von Schule und Uni
Doch nicht nur die lernenden Grundschüler haben etwas von dem „iLab“, sondern auch jene Lehrenden, die ihre Freizeit opfern, denn das alles wird ehrenamtlich angeboten. Armin Ruch: „Unsere engagierten Tutoren erweitern ihre soziale Kompetenz und sammeln auch pädagogische Erfahrungen. Das ist natürlich besonders für die PH-Studenten interessant. Für sie ist das Projekt wie ein Praktikum und damit für alle Beteiligten eine klare Win-Win-Situation.“ Durch begleitende Untersuchungen der Hochschule werden die Programmierkompetenzen der Grundschüler wissenschaftlich evaluiert.
Bemerkenswerte Kooperation
„Beim Wettbewerb Energie für Bildung geht es uns darum, mehr Interesse und vielleicht sogar Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik sowie Mathematik zu schaffen“, kommentiert die Projektleiterin der GVS-Ausschreibung Angela Grether. „Computerkenntnisse sind auch und gerade in diesen Bereichen von elementarer Bedeutung. Hier die Startchancen benachteiligter Grundschulkinder zu verbessern, ist ein Ansatz, der sich voll mit den Zielen unseres Wettbewerbs deckt. Dass dies in der ungewöhnlichen Kooperation eines Gymnasiums und einer Pädagogischen Hochschule geschieht, macht das Projekt „iLab“ besonders bemerkenswert.“
Geschäftsführer Rainer Steffens: Auch die Stadtwerke Schwäbisch Gmünd GmbH als lokaler Energieversorger zeigen sich begeistert von dem Wettbewerb und dem Projekt „iLab“. „Der Wettbewerb soll jungen Menschen zeigen, dass auch die so genannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) Freude bereiten können. Die Stadtwerke Schwäbisch Gmünd sind als Ausbildungsbetrieb selbst aktiv in der technischen und naturwissenschaftlichen Nachwuchsförderung. Darüber hinaus leisten sie aber auch im EU-Leuchtturmprojekt „EULE – Gmünder Wissenswerkstatt“ und in der „Straße der Berufe“ ihren Beitrag, um junge Menschen an technische Berufe heranzuführen.“
Das Projekt „Durch Lehren lernen“ wurde bereits 2008 ins Leben gerufen und nach einer personell bedingten Pause im Jahr 2014 erneut aufgelegt. Das mit der Auszeichnung der GasVersorgung Süddeutschland verbundene Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro soll zur Anschaffung von Tablet-Computern mit dem Programm „Scratch jr.“ verwendet werden.
Energie für Bildung:
Ein Wettbewerb trägt Früchte
Die Initiative Energie für Bildung ist ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Engagements der GVS und zielt auf die Nachwuchsförderung. Hintergrund sind der zunehmende Fachkräftemangel in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen sowie die sinkenden Studierendenzahlen in diesen Fächern. Mit dem Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Andreas Stoch, Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, möchte die GVS das Interesse an diesem Themenfeld wecken und verstärken. Neben der allgemeinen Förderung der MINT-Fächer geht es um die Unterstützung von Mädchen und Frauen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Die prämierten Projekte haben damit auch eine Vorbildfunktion. Eine fachkundige Jury kommt jährlich zusammen und wählt die Preisträger aus.
Energie für Bildung wird in Baden-Württemberg bereits seit 2010 durchgeführt. Mit der Ausschreibung für 2014 wurden dann erstmals auch Projekte aus vier weiteren Bundesländern zur Teilnahme eingeladen: Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Teilnehmen können öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen, die innovative pädagogische Kinder- und Jugendprojekte im Bereich Naturwissenschaft und Technik planen oder durchführen.
In diesem Jahr wurde bereits folgendes Projekt ausgezeichnet:
Januar: Schülerlabor „Mathe ist mehr“. Station „Freizeitpark“ der Universität Koblenz-Landau
Kontakt:
GasVersorgung Süddeutschland GmbH; Projektbüro Energie für Bildung
Schulze-Delitzsch-Straße 7, 70565 Stuttgart
Die GVS auf einen Blick
Die GasVersorgung Süddeutschland (GVS) mit Sitz in Stuttgart gehört zu den großen deutschen Erdgasgesellschaften. Seit 1961 sind wir Partner von Stadtwerken und Industrieunternehmen im In- und Ausland. Unser Erdgas-Absatz lag 2014 bei 57,8 Milliarden Kilowattstunden und der Umsatz bei 1,45 Milliarden Euro. Neben Vertrieb und Handel von Erdgas und Bio-Erdgas bieten wir unseren Marktpartnern vielfältige energienahe Dienstleistungen. Hierzu gehören ein Portfolio- und Bilanzkreismanagement sowie professionelle Services in den Bereichen Marketing, PR und Social Media. Das gesellschaftliche Engagement der GasVersorgung Süddeutschland fördert ganz gezielt den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs. Zudem ist die GVS seit 2009 Hauptsponsor des renommierten Science Center experimenta in Heilbronn und unterstützt die SWR-Kinderhilfsaktion Herzenssache.
Medienkontakt: Angela Grether; GasVersorgung Süddeutschland GmbH
Tel.: 0711 7812-1322; Fax: 0711 7812-1480; E-Mail: a.grether@gvs-erdgas