Das kleine Kraftpaket im Heizungskeller der Familie Heine nutzt den eingesetzten Energieträger Erdgas besonders effektiv für das Einfamilienhaus im Fasanengarten. Klimaschutz und Ressourcenschonung stehen dabei im Vordergrund Für die fünfköpfige Familie war klar, dass beim Umbau des Wohnhauses, Baujahr 1951, nur ein modernes und zukunftsorientiertes Heizsystem in Frage kommt, mit dem auch gleichzeitig die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden können. „Das Mikro-Blockheizkraftwerk der Firma Kirsch ist eine echte (R)Evolution im Heizungskeller und unterscheidet sich rein äußerlich nicht von einem normalen Heizkessel“, freut sich Andreas Heine. Doch das Innenleben hat es in sich. Neben der Raumwärme für die rund 120 Quadratmeter und das warme Wasser erzeugt die Anlage gleichzeitig Strom für den Haushalt. Nicht benötigter Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist und entsprechend vergütet. Online kann er und Reiner Baumgärtner von Baumgärtner & Hirsch Wärmetechnik GmbH in Bisingen jederzeit den aktuellen Betriebsstatus der Anlage verfolgen. Zahlreiche Messeinrichtungen erfassen und dokumentieren die Werte von A wie Abgastemperatur bis Z wie Zylinderkopftemperatur. Voraussichtlich ab Herbst kommen die Anlagen auf den Markt. Die Erkenntnisse aus dem Praxistest sind sowohl für den Hersteller als auch für die Energieversorger wichtig.
Stadtwerke und GasVersorgung Süddeutschland sind Projektpartner
Gefördert wird das Projekt von den Stadtwerken Hechingen und der GasVersorgung Süddeutschland (GVS), Stuttgart. „Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bewährt sich seit Jahren in großen Kraftwerken“, so Reinhold Dieringer, Betriebsleiter der Stadtwerke Hechingen. „Die Strom erzeugende Heizung ist nun auch mit innovativen, dezentralen Anlagen in Ein- und Mehrfamilienhäusern möglich. “ Michael Kleine Hermelink von der GasVersorgung Süddeutschland ergänzt: „Es ist eine interessante Möglichkeit, Erdgas besonders effektiv zu nutzen und einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“ Und auch die weiteren Perspektiven sind vielversprechend: Dezentrale KWK-Anlagen können zukünftig mithilfe neuer, intelligenter Stromnetze zu virtuellen Kraftwerken zusammengeschaltet werden. Das ist eine Herausforderung für die heutige und eine Chance für die zukünftige Infrastruktur der Stromversorgung.
Außerdem formuliert das Energiekonzept der Bundesregierung ehrgeizige Ziele. Besonders im Wärmemarkt sind die Einsparpotentiale sehr hoch. Dazu muss das Effizienzpotential der Kraft-Wärmekopplung genutzt werden. Gerade beim Heizen können Blockheizkraftwerke die Umwelt deutlich entlasten. Kommt Erdgas zum Einsatz, wird der Brennstoff besonders gut ausgenutzt. Außerdem ist Erdgas der fossile Energieträger mit den besten Umweltwerten. Zukünftig wird auch regeneratives Bioerdgas eine wichtige Rolle spielen und die CO2-Werte weiter reduzieren.