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Materialien für die Zukunft: Auszeichnung für das Schülerlabor "Advanced Materials" der Universität des Saarlandes

Etwa zwei Drittel aller Exportgüter Deutschlands sind deshalb am Weltmarkt so erfolg-reich, weil ihre Innovationen mit neuen Werkstoffen verknüpft sind. Hinter dem Studi-um der „Materialwissenschaft und Werkstofftechnik“ verbirgt sich eine spannende Schlüsseldisziplin mit einem hohen volkswirtschaftlichen Potenzial. Das Schülerlabor „Advanced Materials“ der Universität des Saarlandes will Jugendliche an diesen inter-disziplinären und praxisorientierten Bereich heranführen, der eine hochinteressante Brücke zwischen den Naturwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften dar-stellt. Mit spannenden Experimenten und Versuchen werden den Teilnehmern Einbli-cke in die ihnen bislang verschlossene Welt der Werkstoffe ermöglicht. Nun wurde das Projekt mit einer Auszeichnung beim Wettbewerb Energie für Bildung bedacht, der von der GasVersorgung Süddeutschland (GVS), Stuttgart, ausgelobt wird.

Preisübergabe an der Universität Saarland

Preisübergabe an der Universität Saarland

Saarbrücken/Stuttgart, 8. Mai 2014. Wir leben in einer Welt mit immer kürzeren Innovationszyklen. Die Ressource Erdöl, Basis für die vielfältigen Produkte der Petrochemie, wird in einigen Jahrzehnten erschöpft sein. Handys, Festplatte und Computerchips werden immer kleiner und verfügen gleichzeitig über noch mehr Speicherkapazität. Gleichzeitig sollen die Anlagen zur Erzeugung von Energie, die Medizintechnik, die Automobilindustrie, der Maschinenbau und andere Kernbereiche der Wirtschaft immer leistungsfähiger werden. All dies erfordert nicht zuletzt Werkstoffe, die immer höhere Anforderungen erfüllen.

„Vor diesem Hintergrund spielt das Fach Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, eine Schlüsselrolle“, erläutert Prof. Dr. Frank Mücklich, der an der Universität des Saarlandes den Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe innehat und gleichzeitig das Material Engineering Center Saarland leitet. Der international renommierte Wissenschaftler führt das Beispiel eines welt-berühmten Schadensfalls ins Feld: den Untergang der Titanic. 

„Lange rätselten Wissenschaftler über die Hintergründe des Untergangs. Wieso konnte der Stahl dem Eisberg nicht trotzen? Die Antwort wurde erst in den 1950er-Jahren gefunden. Der verwendete Stahl hatte eine Übergangstemperatur von 30° Celsius. Das heißt, oberhalb dieser Temperatur hatte das Material perfekte Eigenschaften für ein Schiff, es war fest und trotzdem deformierbar. Unterhalb dieser Temperaturgrenze aber wurde der Stahl spröde, also zerbrechlich wie Porzellan und konnte somit den Belastungen der Kollision mit dem Eisberg nicht standhalten. Falsches Material als Ursache einer bis heute spektakulären Katastrophe.“

Die skizzierten Zusammenhänge machen die enorme Bandbreite des Fachs Materialwissenschaft und Werkstofftechnik deutlich, einem Fach, von dem nur wenige Schulabgänger je-mals etwas gehört haben. Genau deshalb rief Prof. Mücklich für den gesamten Fachbereich Materialwissenschaft und Werkstofftechnik  an seinem Institut im Jahre 2010 das Schülerla-bor „Advanced Materials“ (SAM) ins Leben. Pro Jahr werden etwa 400 Schüler/innen der Jahrgangsstufen 9 bis 13 in die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik eingeführt. Einmal pro Woche erhalten sie Gelegenheit, unter Anleitung verschiedenste Experimente durchzuführen: Biege-, Härte- und Zugversuche, Tests mit Kleb- und Verbundstoffen und vieles mehr.

Der Erfolg blieb nicht aus. Hatte das Fach 2010 noch maximal 20 bis 30 Studienanfänger, so ist diese Zahl seit Einführung des Schülerlabors stetig gestiegen und liegt mittlerweile bei 70 bis 80 Studierenden. „Wir freuen uns natürlich, dass die Zahl unserer Studenten wächst, hät-ten aber gerne noch mehr Interessenten, die möglichst gut informiert diese Entscheidung treffen. Denn die Nachfrage der Wirtschaft ist riesig, und wir wollen das faszinierende Fach möglichst vielen jungen Menschen zugänglich machen“, erklärt Prof. Mücklich. 

Didaktisch perfekt aufbereitet

Zur Betreuung der teilnehmenden Klassen hat das Kultusministerium eine Lehrerin abgeordnet: Pia Kockler. Die Erfahrungen der engagierten Pädagogin mit dem Projekt sind sehr posi-tiv: „Für die Schüler ist es eine tolle Erfahrung, einmal aus dem gewohnten Schulumfeld heraus zu kommen und zu sehen, wie es an der Uni zugeht. So erhalten sie einen praktischen Bezug zur Theorie, die ihnen in der Schule vermittelt wird.“

Prof. Mücklich weist noch auf einen anderen Aspekt hin: „Es ist wichtig, dass wir die Schüler möglichst früh für unser Fach begeistern. Denn wenn jemand die Naturwissenschaften in der Oberstufe abgewählt hat, wird die Chance, dass er später zu uns kommt, sehr gering.“

Genau dem entgegenzuwirken, ist ein nächstes großes Ziel des Schülerlabors für das Jahr 2014. Neue Versuche für Kinder im Grundschulalter und für Schüler der Unterstufe sind geplant – doch das kostet erst einmal viel Zeit und Mühe.

„Aus Sicht der Jury ist das SAM ein Projekt mit unzweifelhaftem Nutzen, für die Beteiligten wie auch für die Volkswirtschaft“, kommentiert die Projektleiterin der GVS-Ausschreibung Angela Grether. „Die Schüler sind zumeist begeistert von der Möglichkeit, einen Blick in den Uni-Alltag zu werfen und selbst Versuche durchzuführen. Dies ist ihnen an den meisten Schulen mangels passender Ausstattung nicht möglich. Insofern halten wir das SAM für unbedingt unterstützenswert.“

Das mit der Auszeichnung der GasVersorgung Süddeutschland verbundene Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro wollen die Verantwortlichen dafür verwenden, einen Teil der anfallen-den Kosten zu decken, zum Beispiel für Verbrauchs- und Instandhaltungsmaterial sowie Personalkosten für wissenschaftliche Hilfskräfte.

Energie für Bildung:
Ein Wettbewerb trägt Früchte

Die Initiative Energie für Bildung ist ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Engagements der GVS und zielt auf die Nachwuchsförderung. Hintergrund sind der zunehmende Fachkräftemangel in natur-wissenschaftlichen und technischen Berufen sowie die sinkenden Studierendenzahlen in diesen Fächern.

Mit dem Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Andreas Stoch, Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, möchte die GVS das Interesse an diesem Themenfeld wecken und verstärken. Neben der allgemeinen Förderung der MINT-Fächer geht es um die Unterstützung von Mädchen und Frauen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Die prämierten Projekte haben damit auch eine Vorbildfunktion. Eine fachkundige Jury kommt jährlich zusammen und wählt die Preisträger aus.

Energie für Bildung wird in Baden-Württemberg bereits seit 2010 durchgeführt. Mit der Ausschreibung für 2014 wurden dann erstmals auch Projekte aus vier weiteren Bundesländern zur Teilnahme einge-laden: aus Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Teilnehmen können öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen, die innovative pädagogische Kinder- und Jugendprojekte im Bereich Naturwissenschaft und Technik planen oder durchführen.

In diesem Jahr wurden bereits folgende Projekte ausgezeichnet:

Januar: „Sferics – Stimme der Blitze“ des Otto-Hahn-Gymnasiums,Landau

Februar: „Science Camp“ der Universität Ulm

März: "Insektenhotel“ des Kindergartens St. Johannes, Bamberg"

Kontakt:
GasVersorgung Süddeutschland GmbH
Projektbüro Energie für Bildung
Schulze-Delitzsch-Straße 7
70565 Stuttgart
Fax: 0711 7812-1480

Die GVS auf einen Blick
Die GasVersorgung Süddeutschland (GVS) mit Sitz in Stuttgart gehört zu den großen deutschen Erd-gasgesellschaften. Seit 1961 sind wir Partner von Stadtwerken und Industrieunternehmen im In- und Ausland. Unser Erdgas-Absatz lag 2012 bei 50,7 Milliarden Kilowattstunden und der Umsatz bei 1,4 Milliarden Euro.

Neben Vertrieb und Handel von Erdgas und Bio-Erdgas bieten wir unseren Marktpartnern vielfältige energie-nahe Dienstleistungen. Hierzu gehören ein Portfolio- und Bilanzkreismanagement sowie pro-fessionelle Services in den Bereichen Marketing, PR und Social Media.

Das gesellschaftliche Engagement der GasVersorgung Süddeutschland fördert ganz gezielt den Nachwuchs und beschränkt sich nicht auf den Wettbewerb Energie für Bildung. Es umfasst auch den GVS Erdgas-Schüler-Cup im Radsport und den Camillo-Michele-Gloria-Preis zur Förderung junger Künstler. Hinzu kommen Leistungspreise für den Nachwuchs in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie in der Hotellerie und Gastronomie. Zudem ist die GVS seit 2009 Hauptsponsor des re-nommierten Science Center experimenta in Heilbronn und unterstützt die SWR-Kinderhilfsaktion Herzenssache e. V.

Medienkontakt
Angela Grether
GasVersorgung Süddeutschland GmbH
Medienreferentin
Tel.: 0711 7812-1322
Fax: 0711 7812-1480
E-Mail: a.grether@gvs-erdgas.de
 

 

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