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Ein blühender Garten der Naturwissenschaften Auszeichnung für Projekt „NWT/MINT-Garten“ des Landesgymnasiums für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd

Nicht Mathematik im Garten, sondern Mathematik mit Garten: Schüler des Landesgymnasiums für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd erleben NWT und MINT-Fächer beim Planen, Anlegen, Bepflanzen und Pflegen von Beeten. Dieses ungewöhnliche Projekt verpackt Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik und natürlich Ökologie in praktische Arbeit mit einem konkreten Ergebnis“, so die Jury des Wettbewerbs Energie für Bildung.

Schwäbisch Gmünd/Stuttgart, 28. November 2013. Das Landesgymnasium für Hochbegabte (LGH) in Schwäbisch Gmünd erhält einen Preis im Wettbewerb Energie für Bildung der GasVersorgung Süddeutschland (GVS). Ausgezeichnet wird ein ungewöhnliches Gartenprojekt, das nicht nur Biologie und Ökologie, sondern auch Mathematik, Informatik und Technik praktisch umsetzt. „Alle Naturwissenschaften können beim Gärtnern angewendet werden. Das gibt uns die Möglichkeit, Inhalte des Lehrplans nachmittags in einer ganz anderen Form ins Bewusstsein unserer Schüler zu bringen und zu vertiefen“, sagt Projektleiter Armin Ruch, der Biologie und NWT-Lehrer am LGH ist. „ Die Kinder können mit Herz und Hand lernen und durch Einsatz und körperliche Arbeit etwas erschaffen.“

Der Garten entsteht auf einem brachliegenden Hang. Die Schüler gehen von der Geländegestaltung bis zum Bepflanzungskonzept wissenschaftlich und methodisch vor. Sie vermessen und kartographieren das Gelände mit selbstgebauten Winkelmessern und einem Nivelliergerät. Manche Längen berechnen sie auch mathematisch. Umweltfaktoren und Bodenbeschaffenheit, die für Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen entscheidend sind, werden untersucht. Auf Grundlage all dieser Daten und dem daraus erstellten, sinnvollen Pflanzenkonzept wird der Hang umgebaut. Er erhält verschiedene Areale und Terrassen, Hochbeete, Treppenstufen und Fundamente, die den Bedürfnissen der geplanten Nutzung entsprechen. Neben vielfältiger Bepflanzung ist auch ein kleiner Bienenstock geplant. Das Gesamtkonzept und alle Messdaten werden am Computer in einer Planungssoftware zusammengeführt: So erstellen die Schüler einen detaillierten Landschaftsplan und sogar ein 3D-Modell mit der schuleigenen Fräse. „Die Aufgaben sind so vielfältig, dass jedes Kind entsprechend seines Alters, seiner Interessen und gegebenenfalls besonderen Betreuungsanforderungen eine reizvolle Aufgabe findet und Teil der Projektarbeit wird“, sagt Armin Ruch. „Gerade die Mädchen, die sich meist erst einmal eher gärtnerischen Arbeiten zuwenden, entwickeln häufig auch besonders viel Freude an den technischen und handwerklichen Aufgaben. Die Schülerinnen und Schüler sind sehr motiviert und haben keine Scheu vor der körperlichen Arbeit. Nach der ersten Bauphase werden wir mit dem Garten einen Unterrichtsraum haben, in dem wir technisch und ökologisch forschen können. Außerdem passt es natürlich hervorragend zusammen, dass der NWT/MINT-Garten des LGH pünktlich zur Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd abgeschlossen sein wird.“

Die Jury des Wettbewerbs Energie für Bildung überzeugte der ungewöhnliche Ansatz, einen Garten zu nutzen, um das Verständnis für unterschiedliche Aspekte von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu schärfen. „Konzepte zunächst theoretischwissenschaftlich zu erarbeiten und sie dann eigenhändig in der Wirklichkeit umzusetzen, verbindet ideal die intellektuelle und praktische Seite der MINT-Fächer“, sagt die Projektleiterin der GVS-Ausschreibung Angela Grether. „Und noch besser ist es, wenn aus der wissenschaftlichen Arbeit ein schöner blühender Garten entsteht.“ „Für die Stadtwerke Schwäbisch Gmünd ist es wichtig, sowohl mit den verschiedenen Ausbildungsangeboten im Unternehmen als auch über Nachwuchsförderung in Schwäbisch Gmünd und Umgebung auf die Themen Energie und Umwelt aufmerksam zu machen“, so Anna Semet, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei den Stadtwerken.

Der Wettbewerb Energie für Bildung fördert den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs, indem jährlich zwölf vorbildliche Projekte, Initiativen oder Ideen, die Kinder und Jugendliche an Naturwissenschaft und Technik heranführen, unterstützt werden. Die Auszeichnung wird monatlich vergeben und ist mit Personal- und/oder Sachleistungen im Wert von bis zu 1.000 Euro für das Projekt verbunden.

Das Landesgymnasium für Hochbegabe nutzt seinen Geldpreis, um insbesondere Materialien für die Startphase des Projektes anzuschaffen. Das sind allgemeine Baumaterialien, Estrich und Steine, Betonpflanzkübel, Saatgut und Bienenvölker.

Über das Landesgymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd und das Projekt „NWT/MINT-Garten“
Das mathematisch-naturwissenschaftlich ausgerichtete Landesgymnasium für Hochbegabte (LGH) ist eine Internatsschule mit ca. 250 Schülerinnen und Schülern aus Baden-Württemberg und ganz Deutschland. Hier werden Kinder mit einer Hochbegabung entsprechend ihren Voraussetzungen nach dem baden-württembergischen Fördermodell unterstützt. Dabei steht das Potential des Kindes im Mittelpunkt und nicht dessen aktuelle Leistung. Das LGH vereint somit die unterschiedlichsten Schüler, denen eine Hochbegabung attestiert wurde. Gemeinsam haben alle Kinder, dass sie auf ihre Art und Weise besonders sind. Das Alter der Schülerinnen und Schüler variiert zwischen neun Jahren im 7. Schuljahr und 22 Jahren im 12. Schuljahr. 15% der Schülerinnen und Schüler bewältigen außerdem besondere Herausforderungen körperlicher oder psychosozialer Art. „ Ich freue mich, dass die Kinder mit anfassen und sich aktiv an der Gestaltung der Schule und des Campus beteiligen können. Der Schulgarten ist ein wichtiger Lernraum in dem wir künftig noch besser das technische und ökologische Verständnis unserer Schülerinnen und Schüler fördern können“, sagt Schulleiter Dr. Christoph Sauer.

Zitate der Schüler:
Sven (Schüler der Klasse 9): Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer ist, Gehsteinplatten gerade zu verlegen. Kann mal einer mit anpacken. Ich schaffe das hier nicht alleine.

Andrea (Schülerin der Klasse 10): Ich finde das hier irgendwie cool. Ich hätte nicht geglaubt, dass Arbeiten im Dreck so viel Spaß machen kann. Man kann hier mal richtig Dampf ablassen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich Randsteine einbetonieren kann. Das hält ja sogar richtig.

Cora (Schülerin der Klasse 7): Das wird dann schon cool sein, zu wissen, dass man das selber gemacht hat.

Über den Wettbewerb Energie für Bildung
Der Wettbewerb Energie für Bildung wird bereits seit 2010 in Baden-Württemberg durchgeführt. Seit der Ausschreibung für 2014 sind auch auch Projekte aus Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland dabei. Die Initiative Energie für Bildung ist Teil des vielfältigen gesellschaftlichen Engagements der GVS in der Nachwuchsförderung. Hintergrund sind der zunehmende Fachkräftemangel in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen und die sinkenden Studierendenzahlen in diesen Fächern. Die GVS möchte mit dem Wettbewerb, der unter der Schirmherrschaft von Andreas Stoch, Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg steht, das Interesse an diesem Bereich wecken. Neben der allgemeinen Förderung der MINT-Fächer legt der Wettbewerb großen Wert auf die Unterstützung von Mädchen und Frauen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Die hier prämierten Projekte haben deshalb auch eine Vorbildfunktion. Eine fachkundige Jury kommt jährlich zusammen und wählt die Projekte aus.

In diesem Jahr wurden bereits folgende Projekte ausgezeichnet:

  • das Forschungsprojekt „Technolino – Faszination von Licht und Farbe“ des katholischen Kin-dergartens Unterm Regenbogen in Rottenburg-Seebronn
  • das Projekt „Heming-Way Solar AG“ der Carl-Benz-Schule in Gaggenau und der Merkurschule in Ottenau
  • „Infrarot-Thermografie in Forschung und Umwelt“, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
  • das Projekt „Kosmische Strahlung – Teilchenregen aus dem All“, Haus der Astronomie in Heidelberg • das „Bachschulzimmer“ der Naturschule Konstanz e. V.
  • das Projekt „120 km/h“ der Buchenbergschule in Ellwangen
  • das Projekt “Mini-Ökomobil” des Kindergartens Hausen a. A. in Krauchenwies
  • das Konzept „Smartphone Mechanics“ der PH Schwäbisch Gmünd
  • das Projekt „Windenergie im Brettacher Wald“ des Eduard-Mörike-Gymnasiums in Neuenstadt und des DLR-Schülerlabors in Lampoldshausen
  • der Schülerinnen-Club Physik und Astronomie „Wolke 7“ der Universität Heidelberg

Am Wettbewerb teilnehmen können alle öffentlichen und gemeinnützigen Einrichtungen aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und aus dem Saarland, die innovative pädagogische Kinder- und Jugendprojekte in den Bereichen Naturwissenschaft und Technik planen oder durchführen.

Projektbüro
GasVersorgung Süddeutschland GmbH
Projektbüro Energie für Bildung
Schulze-Delitzsch-Straße 7
70565 Stuttgart
Fax: 0711 7812-1480
 

Über die GVS
Die GasVersorgung Süddeutschland (GVS) gehört zu den großen Erdgasgesellschaften in Deutschland. 2012 lagen der Gasabsatz bei 50,7 Milliarden Kilowattstunden und der Umsatz bei rund 1,4 Milliarden Euro. Seit 1961 ist sie Partner von Stadtwerken und Industrie im In- und Ausland. Neben dem Vertrieb und Handel von Erdgas und Bio-Erdgas bietet das Stuttgarter Unternehmen vielfältige Dienstleistungen an, darunter z. B. ein Portfolio- und ein Bilanzkreismanagement sowie Services in den Bereichen Marketing, PR und Social Media. Im Unternehmen arbeiten 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gesellschafter ist die EnBW Eni Verwaltungsgesellschaft mbH.
Das gesellschaftliche Engagement umfasst neben dem Wettbewerb Energie für Bildung den GVS Erdgas-Schüler-Cup, den Camillo-Michele-Gloria-Preis zur Förderung junger Künstler, Leistungspreise für den Nachwuchs in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie in der Hotellerie und Gastro-nomie. Zudem ist die GVS seit 2009 Hauptsponsor des Science Centers experimenta in Heilbronn.

Medienkontakt
Angela Grether
GasVersorgung Süddeutschland GmbH
Medienreferentin
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